Das Gebäude des "Roten Löwen" wurde nach zweieinhalb Jahren Bauzeit umfassend saniert und renoviert und wird am 21. April 2024 eröffnet.
Während der Sanierung wurde besonderer Wert auf die Erhaltung des historischen Charmes gelegt, insbesondere auf das naturbelassene Dachgebälk, das einen Blickfang im großen Bürgersaal im Obergeschoss darstellt. Das Projekt erhielt eine erhebliche Förderung vom Land Baden-Württemberg und wird nun als Bürger- und Beratungszentrum dienen.
Das zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach wurde im Jahr 1866 errichtet, um den Vorgängerbau verheerenden Stadtbrand des Vorjahres zu ersetzen. Bei der Wiedererrichtung wurden vermutlich die Keller des Vorgängerbaus integriert, und das neue Gebäude dürfte sich in seiner Grundfläche am alten orientiert haben.
Ursprünglich war der Rote Löwen das Stabswirtshaus des Klosters St. Georgen, und über die Jahrhunderte hinweg diente es einer halböffentlichen Nutzung. Auch nach dem Wiederaufbau setzte sich diese Tradition fort. Das Gebäude wurde damals als eine Art modernes Schwarzwaldhaus konzipiert, das verschiedene Funktionen unter einem Dach vereinte: Im oberen Teil befanden sich eine Gaststätte mit Saal sowie Wohnräume.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts durchlief der Rote Löwe zahlreiche Veränderungen und Nutzungen. So wurde beispielsweise 1932 ein Feuerwehrgerätehaus im ehemaligen Wirtschaftsteil eingerichtet. In seiner letzten Nutzungsphase bis 2018 wurden die Räume von verschiedenen ausländischen Vereinen genutzt, sowie von der Arbeiterwohlfahrt und einem Blumengeschäft.
Der Rote Löwen ist nicht nur ein historisches Gebäude, welches mit St. Georgen fest verwurtzelt ist, sondern auch ein lebendiger Teil der lokalen Gemeinschaftsgeschichte.